Spezielle Spielarten - Pizzikato - Philipp Dangas

Pizzikato

Beschreibung der Spieltechnik Pizzikato

Eine besondere Art der Tonerzeugung ohne Verwendung des Bogens. Nämlich das durch Anzupfen bzw. Anreißen der Saite mit der Fingerspitze ausgeführte pizzikato. Als eine Imitation des Harfen- bzw. Lautenklanges. In den höchsten Lagen wird das Violinpizzikato naturgemäß sehr spitz und gläsern. Das Unisono mit der Harfe ist zu beachten. In der tiefen Lage wirkt der Klang eher dumpf.

Die klanglichen Verwendungs­möglichkeiten vom Pizzikato

Das Pizzikato kann verwendet werden:

  1. zur reinen Harfen Akkordbegleitung
  2. in melodischer selbstständinger Akkordfunktion
  3. zur Unterstützung / Verschärfung von Bläser-Akkorden

Häufig ist das Pizzikato auch in melodischer Akkordfunktion anzutreffen. Als gleiwertiger Ersatz für entsprechende Bläser-Staccato-Akkorde. Wobei die durch die Doppel-, Tripel- und Quadrupelgriffe gegebenen Möglichkeiten der Vielstimmigkeit ebenfalls wie in dem 3.Beispiel günstig ausgenutzt werden kann. Das Pizzikato wird häufig auch rein melodisch verwendet.

Pizzikato im Rahmen der „symphonische Welt-Musik“

bedeutet die Verwendung des „Pizzikatos“, das erzeugen eines „perkussiven“ Klangcharakters und vor allem durch die Verwendung des Bartók-Pizzikatos (= so stark die Saiten anreißen, daß diese auf das Holz anschlagen) wird das Streicher pizzikato dadurch stark verfremdet, quasi perkussiv übersteigert.

Diese perkussive intensivierung der Klangwirkung durch das Bartók-Pizzikato und die wohlmögliche Reduktion der Tonhöhen auf eine einzige, trägt bei zur innermusikalischen Mimesis ["innermusikalische Mimesis" Griechisch: μιμησις = „Nachahmung“ Hier: Die Nachahmung eines Instruments durch ein anderes Instrument]. Dadurch wird die melodiefähigkeit des Instrumentes eingeschränkt. Objektiv nähert sich, das betreffende Instrument, der eingeschänkten Melodiefähigkeit von Schlaginstrumenten.

Also, stellt das Pizzikato (Spieltechnik) eine weitere Möglichkeit dar, durch ein akustisches Instrument (hier: Streicher) ein anderes Instrument nachzuahmen (hier: Schlaginstrument ). Und damit einen Klangcharakter erzeugen, der dem Klang von symphonische Welt-Musik erweitert.

Eckdaten zur speziellen Spielart Pizzikato

Bezeichnung:
Italienisch: pizzikato
Technik:
Die Saite wird seitlich gezupft.
Resultat:
Ein trockener, klarer, perkussiver Klang, der etwas länger klingen kann, wenn er auf dicken Saiten oder größeren Instrumenten produziert wird.
Notation:
"pizz." Angabe über Notenzeile. Wieder aufgehoben wird "pizz." durch "arco":
Notierung vom Pizzikato (piz.)

Downloads zum Pizzikato - Partitur von Peter Tschaikowsky

Ton-Datei zur Partitur "5. Symphonie II. Satz"
Download-Größe: 784 Kilobyte
PDF-Datei zur Partitur "5. Symphonie II. Satz"
Download–Größe: 42.8 Kilobyte

Hinweis zur Partitur mit ein Beispiel zum Pizzikato

Es folgen 2 Grafiken mit einem Partiturauschnitt. Ausschnitt von der 5. Symphonie II. Satz. Komposition von Peter Tschaikowsky. Ein Beispiel zum Pizzikato. Die Grafiken können zudem vergrößert werden. Sie sind Verweis-Sensitiv [Anklickbar].

Beispiel zum Glissando