Stimmenaufteilung - Form - Philipp Dangas

Stimmenaufteilung - Form

Manchmal wird einer einzigen ein zwei–, drei– oder mehrstimmiger Part vorgeschrieben. Entsprechend der Angaben in der Partitur wird die Gruppe auf diese Stimmen aufgeteilt. Eine Teilung findet nicht grundsätzlich statt. Sie hat die schwächung der Klangkraft von Einzelnoten zu folge. Aber die bessere Intonation des Klangs ist das Ergebnis.

Die Teilung setzt eine starke Besetzung des Instrumentengruppen voraus. Nur dann ist eine zufriedenstellende Wirkung erzielbar. Die Effekte, die dabei erzielt werden, sind dynamischer oder klangfarblicher Art.

Möglichkeiten der Stimmenaufteilung

Spieler in aufgeteilten Gruppen führen Stimmen einzeln aus. Gewöhnlich zwei, oder auch mehr Stimmen. Es gibt verschiedene Arten von Divisi zu notieren.

Varianten der Notation mit aufgeteilte Stimmen

1.Variante: Notation mit aufgeteilte Stimmen
Beide Gruppen werden im gleichen System mit einem gemeinsamen Notenhals für beide Stimmen notiert. Dies ist möglich wenn der Rhythmus für beide Stimmen der gleiche bleibt. Es ist wichtig, das Divisi dort über das System zu schreiben, wo es tatsächlich beginnt:
Im gleichen System mit einem gemeinsamen Notenhals
2.Variante: Notation mit aufgeteilte Stimmen
Zwei verschiedene Systeme, eines für jede Stimme: Diese Notation wird dann verwendet, wenn die Stimmen rhythmisch sehr unterschiedlich sind und/oder sich häufig kreuzen, was die Notation schwer lesbar machen würde. Divisi wird zwischen die Systeme geschrieben:
Ein Notensystem für jede Stimme
3.Variante: Notation mit aufgeteilte Stimmen
Beide Gruppen werden im gleichen System notiert, aber mit verschiedene Notenhälsen: Die Hälse der oberen Hälfte zeigen immer nach oben, die der unteren immer nach unten, unabhängig von der tatsächlichen Tonhöhe. Diese Art von Notation wird benutzt, wenn die beiden Stimmen unterschiedlichen Rhythmus und minimale bis gar keine aufweisen. Es ist anzuraten, aber nicht unbedingt notwendig, den Beginn der Unterteilung mit Divisi anzugeben:
Gleiches Notensystem, verschiedene Notenhälse
4.Variante: Notation mit aufgeteilte Stimmen
Es handelt sich das Abwechselndes Divisi (Durchbrochene Arbeit/Splitting). Diese Technik wird ausgeübt, um schwierig zu spielende Passagen einer Stimme zu vereinfachen. Eine Gruppe beginnt auf der letzten Note der anderen Gruppe zu spielen. Und diese pausiert. Es ist wichtig, dass dieser erfolgt:
Abwechselndes Divisi
5.Variante: Notation mit aufgeteilte Stimmen
[ Div. a3 ]. Eine dreistimmige Stelle oder ein Dreifachgriff wird aufgeteilt.
Eine dreistimmige Stelle oder ein Dreifachgriff wird aufgeteilt
6.Variante: Notation mit aufgeteilte Stimmen
[ Div. a4 ]. Eine vierstimmige Stelle oder Vierfachgriff wird aufgeteilt.
Eine vierstimmige Stelle oder Vierfachgriff wird aufgeteilt

Weiterführende Infos zur Stimmenaufteilung im Notensystem

Name der Vorschrift: Div. da legii

Pultweise geteilt. Jedes Pult erhält einen eigenen Part, der selbst wiederum unterteilt werden kann.

Name der Vorschrift: Unis. (Unisono)

Hebt alle Divisi-Vorschriften wieder auf.

Name der Vorschrift: Non div. (Non divisi/Nicht geteilt)

Oft fälschlich anstelle von Unisono verwendet. Verwendung nur dann empfehlenswert, wenn möglich aber nicht erwünscht ist.

Name der Vorschrift: Die Hälfte (La Metà)

Die Hälfte der Stimmgruppe spielt. Das heißt die Spieler, die außen sitzen.

Solostreicher

An bestimmten Stellen kommt ein Soloinstrument im Einsatz. Solopassagen brauchen nicht unbedingt virtuos zu sein. Eine Solovioline wird vom Konzertmeister gespielt. Stellen für zwei Soloviolinen werden vom ersten Pult der I.Violinen. Oder ausgeführt vom Konzertmeister und vom Stimmführer der II.Violinen.

Solo-Stellen für Violen kommen selten vor (z. B. , Harold in Italien). Fürs Solocello kommen öfter vor (z. B. , 2.Symphonie). Der Kontrabass wiederrum selten (Mahler, 1.Symphonie).

Zudem auch Gruppen von Solostreichern werden in Orchesterwerken verwendet (z. B. 9.Symphonie Aus der Neuen Welt).

Tutti

alle (hebt La metà bzw. Solo wieder auf).

Beispiel zur Formgliederung Beispiel zum Todessymbol „Pauke“