Streichorchester Grundlagen 2/3 - Philipp Dangas

Streichorchester Grundlagen 2/3 [Aufgaben der Instrumente]

Einzelne Aufgaben der Streichinstrumente im Allgemeinen

I. Violinen
Meist Melodieführend oder auch als Melodieverstärkung in der oberen Oktave. Gelegentlich auch mit Füllstimmen in der hohen Lage gegen eine Sopran- oder Altmelodie. Oder in der Mittellage gegen eine Tenor- oder Sopranmelodie.
II. Violinen
Häufig als Begleitung der 1. Geigen in Terzen oder Sexten, oder sie können die Melodie zur Oktav-Verstärkung führen. Oder sie haben begleitende Funktion oder eine ausgesprochene Gegenstimme.
Violen
Sind akkordisch, figuriert oder stimmen mäßig mit der Begleitung betraut. Gelegentlich können sie Melodieführend sein. Oder den Bass übernehmen, wenn das Cello pausiert oder eine Gegenstimme hat.
Cello
Vertritt meist die Bassstimme, sie können in der Tenorlage Melodieführend sein. Oder auch an der Begleitung und Füllung beteiligt sein.
Kontrabass
Fast ausschließlich für die Bassverdoppelung in der Unteroktave zuständig. Selbstständiger Bass führend kommt er wenig in Frage.

Einzelne Aufgaben der Streichinstrumente im Details

Pausen

Pausen können den dicken Klang der tieferen Instrumente auflösen und heben die Melodie hervor. Eine beliebte Technik im Streichorchester Tutti ist Auf- oder Abwärtsbewegungen allmählich umzukehren. Man kann eine liegende Note als Füllung einsetzen, doch hängt es stets vom Charakter der Partie ab. Beim bewegten Charakter wäre das nicht angebracht.

Anstreichen

Partitur zum Anstreichen bzw. Tremolieren vom Streichorchester

Die Grafik zur klassischen Orchester-Partitur kann vergrößert werden. Sie sind Aktivierbar.

Das Anstreichen bzw. Tremolieren liegender Töne in Achteln würde auf einem Einzelinstrument (z.B. eine Violine) keinen guten Effekt erzielen. In der chorischen Besetzung verleiht es der Violinen im raschen Tempo Kraft, Glanz und Fülle. Und ist deshalb ein sehr beliebtes Mittel höchster Kraftentfaltung.

Pizzikato

Eine besondere Art der Tonerzeugung ohne Verwendung des Bogens. Nämlich das durch Anzupfen bzw. Anreißen der Saite mit der Fingerspitze ausgeführte pizzikato. Eine Imitation des Harfen- bzw. Lautenklanges. In den höchsten Lagen wirkt das Violin-Pizzikato naturgemäß sehr spitz und gläsern. In der tiefen Lage wirkt der Klang eher dumpf. Beachten sie diesbezüglich das Unisono mit der Harfe.

Dynamik

In Bezug auf Dynamik und Vortrag gehören die Streichinstrumente zu den beweglichsten und vielseitigsten Instrumenten des gesamten Orchesters. Im ganzen Tonumfang stehen alle Stärkegrade vom ppp = [„so leise wie irgend möglich“] bis fff = [„so laut wie irgend möglich“] in gehaltenen Tönen oder jeder Bewegungsform zur Verfügung. Ebenso ist das Crescendo [„allmählich laut werdend“] und das Decrescendo [„allmählich leise werdend“] in jeder Weise allen Streichinstrumente möglich.

1/3.Beispiel zum Streichorchester 3/3 Beispiel zum Streichorchester