Pauke - Todessymbole - Philipp Dangas
Pauke - Todessymbole
Allgemeines zur Klangsymbolik [ 1/4 ]
Die allumfassende Untersuchung einer Komposition ist eine empfohlene Betrachtungsweise. Natürlich, synchron zur musikspezifischen Analyse. Zu der einzelne musikalische Parameter wie z.B. Harmonik, Melodik usw. gehören. Sie lässt eine darüber hinausgehende Betrachtung der Komposition zu.
Die sachlich auffassende Verfahrensweise wiederum steht für die Deutung der musikalischen Zeichen (Semiotik). Aber auch für die des Inhalts (Semantik). Sie ist von größter Wichtigkeit, weil die Formen der abendländischen Musik als Text, als klangliches Ereignis und als individueller Vorstellungsinhalt vorliegen. Und sie bedürfen vernünftige Einführung.
Klangsymbolik im Rahmen der „symphonische Welt-Musik“
Eine Möglichkeit, über die Verwendung von Symbolen, einprägsame Gehörbildlichkeit vermitteln zu können. Symbole wie z.B. wiederkehrende Motive, Rhythmen, Akkorde oder Klangfarben. Sie können für einen bestimmten aber nicht direkt erkennbaren Zweck stehen.
Synchron zur erweiterung des Klangraums ist das Erreichen einer höheren Ebene des Musikerlebens dadurch möglich. Unsere Musik entfernt sich infolge dessen von Besonderheiten geprägte eigentümlichkeiten und gleichartige Formeln. Sie erwirbt ein höheres Niveau und damit den Anspruch ernst zunehmende Musik zu sein.
Allgemeines zur Pauke im Umfeld der Klangsymbolik
Die dumpfen und sehr dunklen Töne der Pauke können die Finsternis nachbilden, dem Unheimlichen dienen oder auch ein Symbol des Todes klanglich darstellen. Der Paukenton ist sehr unklar und nach der Tiefe nimmt er zu. Doch wird seine Fähigkeit den genannten Besonderheiten zu entsprechen erhöht.
Beispiel zum Todessymbol Pauke
Im folgenden Beispiel erklingt kurz vor dem Schluss (Takt 238) ein einzelner Paukenton im pp. Ein Ausschnitt von Ludwig van Beethovens 3. Symphonie. In Bezug auf die zentrale Idee hat diese Stelle die höchste Aufmerksamkeit verdient. Denn diese entwickelt sich um die Musik des Komponisten und eine besondere Klangfarbe wird dabei erzeugt.
Unser Beispiel beginnt mit dem Unisono der Flöten und der I.Violinen. Sie werden teilweise im Einklang geführt. Das Orchester setzt scheinbar aus. Die I.Violinen bewegen sich mit gedämpfter Stimme „soto voce“. Die Celli spielen Pizzikato diskret auch die Kontrabässe und das Orchester verstummt.
Nach dem Paukeneinsatz gerät auch die Rhythmik aus der „Balance“. Außerdem wird das Thema von den I.Violinen nicht vollständig angestimmt. Der Orchestersatz erscheint zerlegt. Der Marsch fängt an zu lahmen. Stellt dieser Paukenton klangsymbolisch den Tod dar? Vom Komponisten sind keine genaue Angaben überliefert worden. Doch die Wahrscheinlichkeit, dass sich es um ein Todessymbol handelt, ist ausgeprägt.
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